Kandidatur für das openSUSE Board #2: Fragen und Antworten

Bereits Anfang 2019 habe ich für das Board von openSUSE kandidiert. Nachdem inzwischen wieder zwei Plätze offen sind, stehe ich auch diesmal wieder für die Aufgabe zur Verfügung und stelle mich zur Wahl.

Einen allgemeinen Überblick über meine Vorstellungen und Ziele gibt es hier.

Im Vorfeld zur Wahl stehen alle Kandidaten der Community natürlich für Fragen offen. Einen Katalog aus 5 Fragen von Gerald Pfeifer, derzeit Chairman des Boards, habe ich beantwortet und möchte diesen auch hier bereitstellen.

Ein Hinweis: Fragen und Antworten sind ursprünglich auf Englisch. Dies ist nur eine Übersetzung.

1. Was sind deiner Meinung nach die drei, vier Stärken von openSUSE, die wir kultivieren und auf denen wir aufbauen sollten?

1) Vielfalt der Features
OpenSUSE ist vor allem für die Distributionen Leap und Tumbleweed bekannt. Die große Bandbreite der verschiedenen Teilprojekte und wie sie zusammenpassen, ist eine große Stärke. Wir sollten einen Weg finden, oS mit den ganzen Projektteilen wie YaST, OBS, openQA etc. in Verbindung zu bringen.

2) „Erbe“
Linux-Distributionen kommen und gehen, manche bleiben jahrelang, andere verschwinden in den Tiefen des Internets. OpenSUSE gibt es nun schon seit Jahrzehnten und es muss diese Tatsache in Richtung einer Anerkennung als zuverlässiger Freund für den Betrieb von Computern verändern.

3) Genehmigungsfreie Gemeinschaft
Die openSUSE-Community lebt von Menschen, die einfach Dinge tun und versuchen, andere durch Ergebnisse zu überzeugen. Das ist nicht überall bei FOSS üblich. Einige andere Gemeinschaften versuchen, die Dinge über Komitees und Oberbosse zu vereinheitlichen.

2. Was sind die drei größten Risiken, die du für openSUSE siehst? (Und vielleicht Ideen, wie man sie angehen kann?)

1) Vergessen werden
2) Teilweise unbekannt bleiben
3) Im eigenen Saft schmoren

Es könnte auch andere Risiken geben, aber diese drei passen alle zu einem großen Thema: Kommunikation – oder eher dem Fehlen einer solchen.

Meine Idee, dies anzugehen, ist es, das Marketingteam (irgendwie) wiederzubeleben und als treibende Kraft für alles, was von openSUSE in Richtung des Restes der Welt geht, zu pushen. Es gibt bereits Initiativen, Artikel zu schreiben, mit Community-Leuten in Interviews zu sprechen und neues Marketingmaterial zu erstellen. Dies erfordert natürlich Koordination und Manpower, aber es läuft bereits recht gut.

Das Marketing-Team, das ich im Sinn habe, ist eine Initiative, die in zwei Richtungen arbeitet: Neben der Arbeit in Eigenregie möchte ich es offen haben für Menschen, die Ideen, Wünsche und Projekte einbringen. Mitglieder können Tickets öffnen, Nichtmitglieder können E-Mails senden oder in Chatrooms erklären, was sie wollen oder brauchen. Die Marketingleute erledigen dann entweder die Anfrage selbst oder versuchen, jemanden zu finden, der bereit ist, dies zu tun, z.B. in Artwork, l10n oder einem anderen geeigneten Team.

Das Hauptziel ist es, einen konstanten Fluss interessanter Inhalte für den Rest der Gemeinschaft und für jeden außerhalb von openSUSE aufrechtzuerhalten.

Die Antwort auf die folgende Frage erweitert diesen Punkt noch ein wenig.

3. Was sollte der Vorstand anders / mehr tun?

Kommunizieren. Obwohl die meisten Leute hier (einschließlich mir) die Sache mit der Hierarchie nicht mögen, ist es etwas, das nicht ungenutzt bleiben sollte. Kurz gesagt: Wenn das Board etwas sagt, wird es weithin als etwas Wichtiges und Offizielles angesehen.
Obwohl das nur teilweise wahr ist und diametral zu dem steht, was der Vorstand wirklich ist (ein „Diener“ der Gemeinschaft), ist es sicherlich ein Weg, um Aufmerksamkeit für das gesamte Projekt zu gewinnen.

Ein Beispiel: Wählt relevante Dinge aus den Meetingnotizen aus, macht einen monatlichen Beitrag auf news-o-o, fügt ein nettes „Board News“ Emblem hinzu.

4. Wenn du einen Blanko-Gutschein vom SUSE-CEO für einen Wunsch hättest, welcher wäre das?

Ich würde ihn dafür verwenden, die Prozesse mit Heroes und der technischen Infrastruktur zu vereinfachen. Obwohl ich nicht so sehr Details kenne, höre ich oft, dass die Dinge langsam laufen und viel nachgebohrt werden muss. Und ich gehe davon aus, dass das, was dort öffentlich sichtbar ist, nur die Spitze des Eisbergs ist.

5. Was hältst du von der Stiftung? Was hältst du für ein realistisches Ergebnis dieses Unterfangens? (Und falls anders, welches Ergebnis würdest du gerne sehen?)

SUSE ist in rechtliche und finanzielle Angelegenheiten der Community involviert und wird sich höchstwahrscheinlich niemals zurückziehen. Und es würde sich falsch anfühlen, wenn man versuchen würde, alle Verbindungen dort zu kappen. Aber meine Vermutung und Hoffnung für die Stiftung ist, dass sie die Dinge klarer und getrennter gestalten wird.

Du hast weitere Fragen? Schreib mir!

(Quelle der Fragen ist hier.)